Gemeinde und Ortsteile

Die Gemeinde Mertendorf hat sich im Zuge der Gemeindegebietsreform zum 1.  Januar 2010 stark vergrößert, bildet diese schließlich mit den ehemaligen Gemeinden Görschen, Löbitz und Utenbach eine neue Kommune.
In 13 Ortsteilen leben auf einer Fläche von 3251 ha insgesamt 1.662 Einwohner.
Zahlreiche Aktivitäten weisen Fußball-, Feuerwehr- sowie Heimatvereine auf. Der Mühlenwanderweg entlang der Wethau sowie Streckenabschnitte der „Rad-Acht“ laden außerdem zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

 

Cauerwitz
977    Ersterwähnung im Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg
1897    Anschluss an die Bahn Zeitz-Camburg

 


Cauerwitz erhielt zum Ende des 19. Jahrhunderts Anschluss an die Eisenbahnnebenstrecke Zeitz-Camburg. In diesem Zusammenhang entstanden auch zwei besondere Bauwerke, deren Besichtigung sich lohnt. Zum einen das Wasserwerk mit Turm am ehemaligen Bahnhof und zum anderen der Viadukt, der auf einer bewaldeten Fläche über die Wethau führt und eine idyllische Atmosphäre schafft.
Seit kurzem sorgt auch die „Blaue Blume“ in der Dorfmitte für reges geselliges Treiben, unter anderem durch zahlreiche musikalische Veranstaltungen im Jahr – die größte sicherlich das sogenannte „World’s End Open Air“ im Sommer. Daneben wird hier zu EM- und WM-Zeiten auch des Öfteren zu „Public Viewings“ eingeladen.
Weitere Informationen: http://www.worldsendopenair.de/

 

Droitzen
1144    Urkundliche Ersterwähnung

 


Der Ort Droitzen, der bis 1946 im Eigenbesitz des Klosters Pforta war, ist ein typisches Straßendorf – besteht es nämlich hauptsächlich aus nur einer Durchgangsstraße, an deren beiden Seiten sich Häuser und Höfe aneinanderreihen. Für sportliche Aktivitäten eignet sich hervorragend der erst kürzlich neu gestaltete Beachvolleyballplatz am Ortseingang in der Nähe des Jugendclubs.

 

Görschen
998    Urkundliche Ersterwähnung
13. Jhd.    Bau der Kirche
 1990-er    Gewerbepark

 


Görschen bildete bis 2009 mit den Orten Scheiplitz, Droitzen und Rathewitz eine eigenständige Gemeinde.
Über die Historie des Dorfes, das wahrscheinlich slawischen Ursprungs ist und als Rundsiedlung angelegt wurde, ist leider nur wenig bekannt. Der Name resultiert mit Sicherheit von einem thüringischen Adelsgeschlecht „von Görschen“, das bis zum 18. Jahrhundert hier wohl seinen Stammsitz hatte.
Direkt an der Bundesstraße 180 gelegen, zwischen Zeitz und Naumburg, weist der Ort ebenfalls einen vollständig ausgelasteten Gewerbepark aus.
Wer in ruhiger Lage die Natur entdecken und genießen will, der ist in der Pension Waldhof mit angeschlossenem Erlebnisbauernhof bestens aufgehoben. Das idyllische Anwesen bietet seinen Besuchern durch den separaten Gästebereich und das große Areal mit Wiesen und altem Baumbestand vielfältige Möglichkeiten zum Wohlfühlen, Ausruhen, Lesen, Relaxen, Sport und Spiel.
Weitere Informationen: http://www.waldhof-goerschen.de/

 

Großgestewitz
1040    Urkundliche Ersterwähnung
 1484    Neubau der Kirche
 17. Jhd.    Plünderungen, Folter und Mord während des Dreißigjährigen Kriegs
 1642    Ausbruch der Pest
 1914    Anschluss ans Strom- und Wassernetz


Großgestewitz ging aus einer slawischen Wallanlage hervor, die wahrscheinlich zwischen dem achten und zehnten Jahrhundert entstanden ist. Später wurde darauf ein befestigter Wohnturm errichtet, der wiederum als Vorläuferbau des heutigen schlossartigen Gebäudes – des prächtigen Ritterguts – gilt. Hierbei handelt es sich um ein Kulturdenkmal, welches in seiner jetzigen Form bereits 1660 entstand.
In den 1990-er Jahren wurde das Gebäude sehr aufwändig und liebevoll saniert sowie entsprechend eingerichtet. Heute beherbergt es sieben Ferienwohnungen sowie Räume für Ausstellungen, Feiern, Seminare und andere Events. Hier können die Gäste im historischen Ambiente Ruhe und Entspannung finden. Ein kleines Tagescafé soll in nächster Zeit an den Wochenenden eröffnet werden.
Weitere Informationen: http://www.rittergut-grossgestewitz.de/

 

Löbitz
 1237    Urkundliche Ersterwähnung


Eingebettet im landschaftlich reizvollen Tal des Steinbachs liegt der Ort Löbitz. Bis 2009 bildete dieser zusammen mit den Ortsteilen Pauscha und Großgestewitz eine eigenständige Kommune. Sehenswert sind hier vor allem die Dorfkirche, der Gutshof sowie der recht große Schafteich. Auch sportlich hat der Ort einiges zu bieten, so bestreiten die Kicker des VSG Löbitz 71 zahlreiche Fußballpartien in der Region.
Um das leibliche Wohl kümmert sich bereits seit 1757 der „Grüne Hof“ in Löbitz. „Natürlich leben – gesund essen“ lautet dessen Credo. Von den vielfältigen Wurstspezialitäten aus eigener Schlachtung kann man sich selbst vor Ort im eigenen Hofladen überzeugen. Des Weiteren werden auch ein Partyservice sowie die Nutzung von Partyräumen angeboten.
Weitere Informationen: http://www.gruener-hof.com/

 

Mertendorf
1030    Urkundliche Ersterwähnung
 1763    Beginn des Braunkohleabbaus


Mertendorf bildete bereits vor 2010 eine eigenständige Gemeinde mit den Ortsteilen Punkewitz und Wetterscheidt. Bis zum Zusammenschluss mit der Verwaltungsgemeinschaft Heidegrund im Jahr 2005 war es außerdem Sitz der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Wethautal.
Hier wurde im 18. und 19. Jahrhundert sogar Braunkohle abgebaut, wovon bis 1908 ein Förderturm zeugte. Eine lange Tradition im Dorf hat der Sport. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg gründeten sich hier ein Bürgerlicher und ein Arbeitersportverein. Der heutige SV Mertendorf verfügt im Fußball über sage und schreibe zwei Männermannschaften, eine „Alte-Herren“-Mannschaft sowie fünf Jugendmannschaften. Daneben besitzt der Verein noch Abteilungen für Radsport, Gymnastik und Squaredance.
Feinschmecker kommen in Mertendorf auch auf ihre Kosten: Entweder deftig und zünftig in der Schänke „St. Martin“ oder bei süßen Gaumenfreuden im gemütlichen Eiscafé der Familie Kühn.

 

Pauscha

Auch im 80-Seelen-Ort Pauscha gibt es ein hübsches Rittergut, in dem immer noch Landwirtschaft betrieben wird. Ebenso das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Amtsrichterhaus mit Karzer kann sich sehen lassen. Gleichermaßen das vor wenigen Jahren von Grund auf sanierte Bürgerhaus. Dieses fiel im Jahr 2008 einem plötzlichen Hochwasser infolge eines schweren Unwetters zum Opfer. Dabei drang eine Schlammlawine durch die marode Tür ins Gebäudeinnere ein und richtete dort verheerenden Schaden an. Rund 300 Stunden arbeiteten Pauschaer Einwohner am Bürgerhaus, allen voran die Feuerwehrleute, um die Folgen der Überschwemmung zu beseitigen.
Heute bietet das renovierte Gebäude zwei Versammlungsräume sowie eine voll ausgestattete Küche. Insbesondere Ortsansässige nutzten das Haus für Treffen und Feste aller Art, so auch Familienfeiern. Aktiv zeigen sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr auch beim Pflegen von örtlichen Traditionen, so richten sie das Osterfeuer, das Maibaumsetzen, den Weihnachtsmarkt oder das alljährliche Teichfest aus.

 

Punkewitz
1030    Ersterwähnung in einer Urkunde Kaiser Konrads II.


Der Ort Punktewitz schließt sich direkt an Mertendorf an. Seit Jahrzehnten spielt sich ein Großteil des geselligen Lebens im Punkewitzer Gasthaus ab. Es war und ist nicht nur die „Dorfkneipe“ sondern zugleich auch ein Zentrum für zahlreiche Veranstaltungen: das Gebäude diente in früheren Jahren sogar als Schule für die Erstklässler, regelmäßig auch als Kino und vor allem als Ort zahlreicher Tanzabende. Heute ist zudem der Partyservice des Wirtsehepaares Klaus-Volker und Elke Warnt beliebt und bekannt.

 

Rathewitz
16. Jhd.    Bau der Kirche
 18. Jhd.    Kohleabbau


Rathewitz gehörte einst zum Rittergut Gröbitz. In seiner Flur, so wie an anderen Punkten des Wethautals auch, wurde sogar einmal Wein angebaut. In den 90-er Jahren gab es sogar Ideen, hier wieder Rebenfrüchte anzusiedeln. Doch behördliche Hürden und mangelndes Interesse machten der Vorstellung vom eigenen Wethautalwein ein schnelles Ende.
Die kleine Dorfkirche ist in ihrer schlichten Fachwerkbauweise ein wahres Schmuckstück. Auch in Rathewitz begann im 18. Jahrhundert der Abbau von Braunkohle, der jedoch nicht sehr ergiebig war und deshalb bald wieder eingestellt wurde.

 

Scheiplitz
1269    Urkundliche Ersterwähnung


Scheiplitz ist ebenfalls slawischen Ursprungs. Bis 1995 existierte hier das bekannte und idyllische Waldbad mit Gaststättenbetrieb. Der Badeteich ging aus einem Kohleabbau-Restloch hervor. Da der Betrieb jedoch nicht mehr lohnenswert war und von der Gemeinde finanziell stark subventioniert werden musste, wurde das Grundstück 1996 vom Wurstfabrikanten Otto Bauer erworben, grundlegend erneuert sowie ausgebaut und später als Pferdesportanlage „Luisenhof“ betrieben.

 

Seiselitz
977    Urkundliche Ersterwähnung


Seiselitz ist der kleinste Ort in der Gemeinde und liegt direkt an der Grenze zu Thüringen. Er kann sich – so wie viele Dörfer entlang der Landesgrenze – mit Fug und Recht als „Thüringer Vorland“ bezeichnen, gehörte das Dorf, neben denen der Gemeinde Molauer Land, schließlich bis in die 50-er Jahre hinein zum benachbarten Freistaat.

 

Utenbach
957    Ersterwähnung in einer Urkunde Kaiser Ottos II.


Utenbach galt mit seinen beiden Ortsteilen Cauerwitz und Seiselitz bis 2009 als eigenständige Gemeinde. Am 31. Dezember jenes Jahres wurde es dann für einen Tag in die Gemeinde Löbitz eingemeindet, welche tags darauf in der vergrößerten Kommune Mertendorf aufging.
Sehenswert ist die im romanischen Stil gebau-te Kirche, die eine schöne spätgotische Eingangspforte enthält. Alljährlich richten Utenbacher ein zünftiges Erntefest aus. Zahlreiche wissenswerte Informationen über die Wirkung und Verwendung von Kräutern hält außerdem die Einwohnerin Elke Buchner in ihrem kleinen Kräuterhof „Alchemilla“ bereit.

 

Wetterscheidt

In Wetterscheidt zählt sicherlich die Untermühle zu den Augenweiden des Ortes. Die Mühlen in der Umgebung bildeten auch lange Zeit die Haupterwerbsquelle für die Einwohner – neben Weinanbau und Bierbrauerei.
Eine über die Ortsgrenzen hinaus beliebte und bekannte Attraktion war „Wolfs Tanzdiele“, die 1880 in einer Feldscheune eingerichtet, 1955 aber komplett weggerissen wurde und somit heute nicht mehr existiert.